Die Agentur für Arbeit hat den aktuellen Arbeitsmarktbericht veröffentlicht. Die Zahl der Arbeitslosen im Agenturbezirk sank im September 2022 um 601 auf jetzt 12.976. Im Vergleich zum Vorjahr waren demnach 126 Menschen mehr arbeitslos gemeldet.
Die Arbeitslosenquote selbst sank im Vergleich zum August um 0,2 Prozentpunkte und liegt jetzt bei 4,3 Prozent. Dieser Wert liegt jedoch um 0,1 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert.
„Der Rückgang der Arbeitslosigkeit in den letzten Wochen zeigt, dass der Arbeitsmarkt trotz der drohenden Rezession noch stabil ist“, betont Christiane Fern, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Osnabrück. „Der Markt funktioniert derzeit abgekoppelt von den wirtschaftlichen und politischen Krisenherden“, fügt sie hinzu. „Der Ausbildungsstart hat die Jugendarbeitslosigkeit reduziert. Und mit dem Ende der Sommerferien sind in vielen Betrieben Personalentscheidungen getroffen und Menschen wieder oder neu eingestellt worden.“ So nahmen im September 1.188 bislang arbeitslose Personen Arbeit auf. Das waren 36,2 Prozent mehr als im August. „Allerdings beobachten wir über alle Branchen hinweg eine sinkende Einstellungsbereitschaft der Unternehmen“, schränkt Fern ein.
Viele Geflüchtete aus der Ukraine weiterhin arbeitssuchend
Im Vergleich mit dem September 2021 stellte die Arbeitsagentur indes einen Zuwachs der Arbeitslosen um ein Prozent fest. „Vor allem im Landkreis registrieren die Jobcenter weiterhin neue Geflüchtete aus der Ukraine. Das zeigt sich von Monat zu Monat deutlicher in den Zahlen der Arbeitsmarktstatistik und macht den Unterschied zum letzten Jahr aus“, berichtet Fern.
Aktuell werden 2.545 Ukrainerinnen und Ukrainer von den beiden Jobcentern in Stadt und Landkreis sowie vereinzelt von der Arbeitsagentur betreut. Das sind somit 88 mehr als im August und 2.410 mehr als vor einem Jahr. Davon sind 2.515 Personen (98,8 Prozent) aktuell in der Grundsicherung erfasst. 1.975 Personen aus der Ukraine stehen dem Arbeitsmarkt grundsätzlich zur Verfügung, sind also arbeitsuchend. Arbeitslos sind darunter 1.192. Im August waren es noch 1.225.
Unterbeschäftigung sinkt im Vergleich zum August
Die Unterbeschäftigung, die neben Arbeitslosen auch Personen erfasst, die Arbeit suchen, jedoch zum Beispiel derzeit an (Qualifizierungs-)Maßnahmen teilnehmen oder erkrankt sind und deshalb nicht als arbeitslos gezählt werden, umfasste im September 17.352 Personen – 279 weniger als im Vormonat (minus 1,6 Prozent) und 748 mehr als vor einem Jahr (plus 4,5 Prozent). Die Unterbeschäftigungsquote lag mit 5,7 Prozent um 0,3 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert und um 0,1 Prozentpunkte unter dem Wert aus dem August 2022.