Auch dieses Jahr steht die Osnabrücker Maiwoche wieder ganz im Sinne von Vielfalt. An kaum einem Abend wird dies so deutlich wie am gestrigen Donnerstag (14.05.): Auf der Musikbüro-Bühne am Neumarkt gab es unter anderem türkische Volksmusik und Afro-Pop zu hören.
Die musikalische Vielfalt kommt nicht von ungefähr: Der Abend wurde vom Verein Exil – Osnabrück Zentrum für Flüchtlinge gestaltet. Zum ersten Mal fand der Exil-Tag auf der Osnabrücker Maiwoche statt. Mit den Konzerten setzte Osnabrück ein Zeichen für Toleranz und gegen Rassismus.
Um 18:45 Uhr startete das Konzert auf ruhige Weise: Auf der Bühne waren nur Ozan Tunç auf einem Hocker und seine Saz. Tunç spielte auf seinem Zupfinstrument sanfte orientalische Töne. Dann sang er plötzlich ins Mikrofon. Das Publikum applaudierte. Die Musik wurde immer leidenschaftlicher. Irgendwann trat ein Beat ein und das Publikum begann, im Takt zu klatschen.
Osnabrücker Neumarkt wurde zur Tanzfläche
Es folgten einige Tanznummern. Das Publikum fasste sich an den kleinen Fingern und tanzte gemeinsam in einem großen Halbkreis (siehe unteres Foto). Sowohl Ozan Tunç als auch die Zuschauer hatten sichtlich viel Spaß. Zwischen zwei Liedern sagte der Sänger schmunzelnd: „Das wars.“ Nach Zuschauerrufen folgte dann doch noch eine Zugabe.
Nach einer kurzen Umbaupause stand dann die kenianische Sängerin Joy Shambula mit ihrer Band Harambee auf der Bühne, bestehend aus ihr, einem weiteren Sänger, einem Schlagzeugspieler, einem Gitarristen und einem Bassisten. Auch ihr Auftritt begann mit einem sanften Einstieg: a capella sangen die beiden Sänger, bevor die Instrumente dazukamen.
Selbstgeschriebene wie auch altbekannte Songs
Zu den Highlights des Abends zählte die Coverversion des bekannten Lieds „Pata Pata“. Getanzt wurde nicht nur vor der Bühne, sondern auch auf der Bühne. Die Sänger hatten sichtlich Spaß beim gemeinsamen Tanz. „You dance really well“, lobte die kenianische Sängerin Osnabrück.
Es folgte ein „love song“. Joy Shambula bat dazu alle „lovebirds“ auf die Tanzfläche. Die meisten Zuschauer waren allerdings alleine oder mit Freunden angereist. Dennoch tanzten sie mit. Als Zugabe folgte zum Schluss ein selbstgeschriebenes Lied, nach dem die Band benannt ist: „Harambee“. Wie Joy Shambula erklärt, ist „Harambee“ Suaheli und bedeutet „togetherness“. „Together we are strong“, appellierte die Sängerin zu fröhlicher Musik.