Joachim Ragnitz, ein führender Wirtschaftswissenschaftler, behauptet, dass das Wachstum der AfD und BSW im Osten Deutschlands nicht durch aktuelle wirtschaftliche Probleme erklärt werden kann. Ragnitz sieht eher eine „gefühlte Benachteiligung“ und Sorgen um den Statusverlust als Grund für die Beliebtheit dieser Parteien in bestimmten Regionen des Landes. Zudem erwartet er, dass der Lebensstandard in Ostdeutschland nie den westdeutschen Durchschnitt erreichen wird.
Keine echte Wirtschaftskrise, sondern „gefühlte Benachteiligung“
Joachim Ragnitz, stellvertretender Leiter der Zweigstelle des Ifo-Instituts in Dresden, erklärte in einem Interview mit der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“, dass es in den Regionen, in denen die AfD stark ist, keine wirkliche Benachteiligung gibt. „Es ist, was die Einkommen angeht, eher eine gefühlte Benachteiligung und die Sorge um den Verlust des bisherigen Status“, so Ragnitz.
Der Osten wird den westdeutschen Durchschnitt nie erreichen
Darüber hinaus ist Ragnitz der Ansicht, dass der Osten Deutschlands nie den Lebensstandard des Westens erreichen wird. „Ich rechne nicht damit, dass man jemals auf 100 Prozent kommen wird“, sagte der Ökonom. Als Begründung nannte er unterschiedliche Standortbedingungen im Osten. Aktuell erreichen die ostdeutschen Länder nur etwa 76 Prozent des westdeutschen Niveaus, gemessen am Bruttoinlandsprodukt pro Kopf.
Großansiedlungen helfen dem Wachstum wenig
Ragnitz äußerte auch Bedenken gegenüber staatlich geförderten Großansiedlungen wie dem taiwanischen Halbleiterproduzenten TSMC in Dresden. Er argumentierte, dass solche Projekte dem Wachstum wenig helfen würden, da sie anderen Unternehmen in den Regionen Arbeitskräfte entzögen und nicht genug Arbeitskräfte anziehen würden.
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