Die Vorsitzende des Marburger Bundes, Susanne Johna, kritisiert den geplanten Steuerrabatt für ausländische Fachkräfte durch die Ampelkoalition. Sie argumentiert, dass es nicht an der Steuergesetzgebung liege, dass Deutschland zu wenige Fachkräfte aus dem Ausland hat, sondern an den Anerkennungsverfahren für berufliche Qualifikationen.
Ärztegewerkschaft kritisiert geplanten Steuerrabatt für ausländische Fachkräfte
Susanne Johna, die Leiterin des Marburger Bundes, hat den von der Ampelkoalition vorgeschlagenen Steuerrabatt für ausländische Fachkräfte scharf kritisiert. „Es verstoße gegen den Grundsatz der Gleichbehandlung, wenn Fachkräfte aus dem Ausland durch steuerliche Anreize angeworben werden, die anderen Arbeitnehmern nicht zugutekämen“, sagte sie dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“.
Hürden bei der Anerkennung von Qualifikationen
Johna zufolge liegt das Problem nicht im Steuerrecht, sondern in den Verfahren zur Anerkennung ausländischer beruflicher Qualifikationen. Ärzte mit ausländischer Ausbildung müssten in Deutschland teilweise jahrelang auf die Anerkennung ihrer Qualifikation warten, bevor sie vollständig in der medizinischen Versorgung eingesetzt werden könnten. „Es sind bürokratische Hürden, langwierige Anerkennungsverfahren und personell unterbesetzte Behörden, die die gewünschte Willkommenskultur in Deutschland konterkarieren“, beklagte die Ärztin.
Forderung nach effizienten Anerkennungsverfahren
Anstelle steuerlicher Anreize brauche es ein effizientes Anerkennungsverfahren für im Ausland ausgebildete Ärzte, so Johna. Derzeit liege die Zuständigkeit für diese Prüfungen bei 16 regionalen Approbationsbehörden mit unterschiedlichen Verfahrensweisen. Sie forderte die Zentralisierung dieser Aufgabe. „Wenn es Deutschland nicht gelingt, Fachkräften aus dem Ausland serviceorientiert und aufnahmebereit zu begegnen, werden auch steuerliche Anreize nicht viel bewirken“, warnte Johna.
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