Dass die chinesische Raumstation, deren Name übersetzt „Himmelspalast“ bedeutet, abstürzen wird, ist seit langem bekannt. Nun wird der Absturztermin konkreter und auch in Europa stellt man sich auf Trümmerteile aus dem All ein.

AFP

Aktuelle Berechnungen der „The Aerospace Corporation“ prognostizieren inzwischen März 2018 als Termin für das unkontrollierte Abstürzen der ersten zeitweise bemannten Raumbasis der Chinesen.

Chinesische Raumstation
Position der chinesischen Raumstation am 07.01.2018 um 21 Uhr, Quelle n2yo.com

Chinesen verpassten den richtigen Zeitpunkt

Bereits im März 2016 verloren die Chinesen jede Verbindung zu Tiangong-1 und somit auch die Kontrolle über die fast neun Tonnen schwere Weltraumstation. Den Zeitpunkt für einen kontrollierten Absturz hatte die Bodenstation damit verpasst.
Aus Sorge es mit dem Nachfolgemodell nicht schnell genug ins All zu schaffen, wurde der Himmelspalast zu lange in der Umlaufbahn gehalten.

Absturz kann online verfolgt werden

Das Onlinemagazin „Ingenieur.de“ rechnet vor, dass sobald sich die Raumstation in einer Umlaufbahn unterhalb von 200km befindet, der Absturz direkt bevor steht.
Über ein Livetracking kann der Absturz in Echtzeit beobachtet werden. Am Abend des 6. Januar betrug die Flughöhe noch etwas mehr als 300km, einen Tag später bereits nur noch 274km.

Europäische Millionenstädte im Absturzgebiet

Auch Europa kann von den Trümmern, die nur zum Teil im All verglühen werden, getroffen werden. Das Absturzgebiet wird zwischen 43 Grad nördlicher und südlicher Breite treffen. In Europa ist dies der Bereich südlich der Linie Bilbao, Marseille, Split und umfasst die Millionenstädte Madrid, Rom, Athen und Istanbul.

Grafik: NESNAD, CC BY 3.0