Harari: Israel vor Zerreißprobe durch Hamas-Terror und KI

Der israelische Historiker Yuval Noah Harari warnt vor den sozialen und politischen Auswirkungen des jüngsten Hamas-Terrors und der fortschreitenden Rolle der sozialen Medien in der israelischen Gesellschaft. Zudem äußert er Bedenken über den möglichen Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) in militärischen Konflikten.

Israel vor Zerreißprobe

Yuval Noah Harari, Professor für Geschichte an der Hebräischen Universität Jerusalem, sieht sein Land nach den jüngsten Hamas-Terroranschlägen vor großen Herausforderungen. “Man würde erwarten, dass die Bürger Israels in so einer Lage die Reihen schließen, dass sie zusammenrücken. Aber es geschieht nicht”, sagte Harari in einem Interview mit dem “Stern”. Er betonte, dass die Risse in der israelischen Gesellschaft seit dem 7. Oktober noch deutlicher zutage treten.

Die Rolle der sozialen Medien

Harari sieht in den sozialen Medien einen maßgeblichen Faktor für die gesellschaftliche Spaltung. “Die sozialen Medien packen die Menschen in Echokammern wie in einen Kokon und gaukeln ihnen eine alternative Realität vor”, äußerte Harari. Dies führe zu einer Aushöhlung der Demokratie und möglicherweise hin zu Bürgerkrieg oder Diktatur.

Hararis Zukunftsperspektive

Der Historiker stellt in Aussicht, dass er Israel verlassen könnte, sollte sich die Situation weiter verschlechtern. “So sieht es heute in Israel aus. Vielleicht ist irgendwann der Punkt erreicht, an dem ich Israel verlasse”, meinte Harari.

Warnung vor KI in militärischen Auseinandersetzungen

Ungeachtet der aktuellen Situation in Israel warnt Harari in seinem neuen Buch “Nexus”, das am 10. September auf Deutsch erscheint, vor den Folgen der rasanten Entwicklung Künstlicher Intelligenz (KI) für die Menschheit. Auf Berichte, dass die israelische Armee im Gaza-Krieg eine KI zur massenhaften, automatisierten Zielauswahl genutzt haben könnte, äußerte Harari: “Ich weiß nicht, wem ich glauben soll. Was klar ist: Wir sind an einem Punkt, wo beides plausibel ist. Es ist möglich, dass die KI entscheidet, wer bombardiert, wer getötet wird.”

durch KI bearbeitet, .


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mit Material von dts Nachrichtenagentur
mit Material von dts Nachrichtenagentur
Dieser Artikel wurde mit Material der Nachrichtenagentur dts erstellt, kann jedoch durch unsere Redaktion ergänzt oder aktualisiert worden sein.

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