Polizeipräsident entschuldigt sich für Fehler nach Hanau-Anschlag

Fünf Jahre nach dem rechtsextremen Terroranschlag in Hanau bittet der heutige Polizeipräsident von Südosthessen, Daniel Muth, öffentlich um Entschuldigung für polizeiliche Fehler im Umgang mit den Opfern und ihren Angehörigen. Er ist der erste Polizeipräsident, der Fehler der Polizei bei dem Einsatz einräumt und sich bei den Angehörigen der Opfer entschuldigt.

Polizeipräsident Daniel Muth entschuldigt sich

Daniel Muth, der aktuelle Polizeipräsident von Südosthessen, hat sich bei den Opfern und ihren Angehörigen für die Fehler entschuldigt, die während des rechtsextremistischen Anschlags in Hanau gemacht wurden. “Wir haben Fehler im Umgang mit den Opfern und den Angehörigen gemacht”, sagte Muth gegenüber der “Frankfurter Rundschau” (Mittwochsausgabe). Er wies darauf hin, dass bei einem politisch motivierten Anschlag “eine sogenannte Landeslage im Landeskriminalamt ausgelöst werden” hätte müssen, die die Führung der Lage an einen besonders erfahrenen Polizeiführer mit seinem Führungsstab überträgt. “Das ist damals nicht geschehen”.

Vergangene Ereignisse und frühere Reaktionen

Am 19. Februar 2020 tötete ein Rechtsextremist in Hanau aus rassistischen Motiven neun Menschen. Danach ermordete er seine Mutter und sich selbst. Trotz der Tragödie lehnte der damalige Innenminister Peter Beuth (CDU) ab, Fehler der Polizei bei dem Einsatz einzugestehen. Weiterhin beförderte er den damals zuständigen Polizeipräsidenten von Südosthessen, Roland Ullmann, zum Landespolizeipräsidenten. Weder Ullmann noch sein Nachfolger Eberhard Möller räumten polizeiliche Fehler ein.

Entschuldigung und Aufarbeitung der Fehler

Der aktuelle Innenminister Roman Poseck entschuldigte sich im Juni 2024 öffentlich bei den Angehörigen der Opfer. Muth, Ullmann und Möllers Nachfolger, schloss sich dieser Entschuldigung gegenüber der Zeitung an. Er kommentierte auch den umstrittenen Umgang der Polizei mit den Angehörigen nach dem Anschlag: “Wir haben die Fehler benannt, die damals gemacht wurden, etwa bei der Überbringung der Todesnachricht”, erklärte Muth. “Die Opferangehörigen haben sehr eindringlich geschildert, was das mit ihnen gemacht hat, nicht zu wissen, ob ihre Verwandten tot sind, am Leben sind, wo sie sind. Das muss für sie sehr schwer zu ertragen gewesen sein.”

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mit Material von dts Nachrichtenagentur
mit Material von dts Nachrichtenagentur
Dieser Artikel wurde mit Material der Nachrichtenagentur dts erstellt, kann jedoch durch unsere Redaktion ergänzt oder aktualisiert worden sein.

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