Aus Anlass der bevorstehenden Christopher Street Days (CSDs) in Köln, Berlin und anderen Städten fordert die Gewerkschaft der Polizei eine verstärkte Polizeipräsenz nicht nur auf den CSD-Veranstaltungen selbst, sondern auch bei den Anreisen, Abreisen und Anschlussveranstaltungen. Diese Forderungen treffen auf ein Echo von Seiten der Bundesregierung und des Lesben- und Schwulenverbandes (LSVD), die ebenfalls ein stärkeres Augenmerk auf die sichere Durchführung der CSDs und den Schutz der Teilnehmer*innen legen möchten.
Einhellige Forderungen nach mehr Polizeipräsenz
Der stellvertretende Bundesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei, Sven Hüber, äußerte gegenüber dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (RND), dass eine gute Polizeipräsenz wichtig sei, um das Sicherheitsgefühl der Menschen zu stärken. „Die CSD-Veranstaltungen selbst sind gut abgesichert, aber es ist wichtig, dass auch die Anreise und Abreise und Anschlussveranstaltungen etwa in den ‚Regenbogenvierteln‘ geschützt werden“, so Hüber. Er hob hervor, dass bei der Polizei eine zunehmende Sensibilisierung für LSBTIQ*-Themen stattgefunden habe.
Forderungen von Regierungsseite
Ebenso fordert der Queer-Beauftragte der Bundesregierung, Sven Lehmann, dass das Bedürfnis nach Sicherheit bei den CSDs von Polizei und Sicherheitsbehörden ernstgenommen werden muss. „Die Bundesregierung hat sich als Ziel gesetzt, Queerfeindlichkeit entgegenzuwirken und Opfer besser zu schützen. Daher haben wir in den Gesetzestext zu Hasskriminalität ‚geschlechtsspezifische‘ sowie ‚gegen die sexuelle Orientierung gerichtete‘ Motive ausdrücklich aufgenommen,“ führte Lehmann weiter aus. Dies solle die Sensibilität der Ermittlungs- und Strafverfolgungsbehörden für LSBTIQ*-feindliche Taten erhöhen.
Forderungen des Lesben- und Schwulenverbandes
Für eine umfassende Sensibilisierung und Schulung spricht sich auch der Lesben- und Schwulenverband (LSVD) aus. „Die Politik muss den rasanten Anstieg der queerfeindlichen Hasskriminalität ernstnehmen,“ äußerte Andre Lehmann aus dem LSVD-Vorstand gegenüber dem RND. Er kritisierte die Erfassungsmethoden in einigen Bundesländern und forderte eine Verbesserung, um eine effektive Bekämpfung zu ermöglichen. Für die diesjährigen CSDs erwartet der Verband, dass ausreichend Einsatzkräfte zur Verfügung gestellt und entsprechend geschult werden.
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