Der ukrainische Botschafter Oleksij Makejew appellierte an Deutschland und andere Verbündete, sein Heimatland entschiedener zu unterstützen. Die Ukraine sieht sich bereits im Dritten Weltkrieg und fordert die NATO auf, ihr ein Mitgliedschaftsangebot zu machen.
Nachdrücklicher Appell für mehr Unterstützung
Oleksij Makejew, der ukrainische Botschafter, drängt auf entschiedenere Unterstützungsmaßnahmen von Deutschland und anderen Verbündeten. In einem Gespräch mit dem “Redaktionsnetzwerk Deutschland” stellte er klar: “Wenn die Ukraine den Krieg gewinnen soll, liefert man nicht nur die Waffen, die übrig sind, sondern alles, was zur Verfügung steht. Mit einer rein defensiven Position, in der man sich selbst ständig rote Linien setzt, kommt man nicht weiter.”
Die Ukraine inmitten des Dritten Weltkriegs
Die Bedenken, als NATO-Land eine Kriegspartei zu werden, entkräftete Makejew. Er betonte, dass der Kampf der Ukraine gegen Russland der Hauptgrund dafür sei, dass Europa sich zwei Jahre nach dem Überfall noch nicht in einem dritten Weltkrieg befindet. “Es wird gerne vergessen, dass der Krieg für Putin nicht nur ein Krieg gegen die Ukraine ist, sondern ein Krieg gegen den Westen, gegen Europa, die Nato, die europäischen Werte, gegen Demokratie, Gleichberechtigung, sexuelle Freiheit und vieles mehr. Wir in der Ukraine sehen uns bereits im Dritten Weltkrieg.”
Ein Plädoyer für die Taurus-Marschflugkörper
Gerade im Hinblick auf die Taurus-Marschflugkörper, deren Lieferung Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) bisher verweigert hat, machte Makejew deutlich, dass jedes Waffenangebot seinen speziellen Grund habe. “Marschflugkörper wie Storm Shadow und Scalps aus Frankreich und Großbritannien haben sich als sehr effizient erwiesen, russische Knotenpunkte, Kommandozentralen und logistische Zentren zu zerstören. Taurus wäre noch effektiver und daher hilfreich”, sagte der Botschafter.
Aufnahme in die NATO gefordert
Abschließend forderte Makejew die NATO auf, bei ihrem Gipfel im Juli der Ukraine ein Mitgliedsangebot zu machen. “Wir erwarten eine Einladung zur Mitgliedschaft”, betonte er und fügte hinzu: “Die ständigen Versprechen und diplomatische Floskeln wie die der `offenen Tür` reichen nicht. Es sollte eine ausgestreckte Hand und das Angebot der Unterstützung geben.”
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