HASEPOST
 
HASEPOST

Kommentar: Was die Verkehrswende in Osnabrück mit den Lebensläufen grüner Politiker gemein hat

Nun ist es raus, mit Ausnahme von BOB und der Linkspartei, will eine Mehrheit im Stadtrat das Osnabrücker Busnetz beschneiden und das Angebot auf allen Linien deutlich zurückfahren. Mit dem Stadtentwicklungsausschuss (StUA) ist die erste Hürde genommen – die Sache wurde ohnehin im Vorfeld bereits abgekartet.

Ein Kommentar zur angeblichen “Osnabrücker Verkehrswende” von Heiko Pohlmann

“Typisch grün” – das ist das Erste, was mir zu diesem kollektiven Versagen von Kommunalpolitik und Stadtwerken einfällt. Und wie im Bundestag machen alle mit – zumindest “fast alle” – oder trauen sich nicht den Mund aufzumachen.

Die Parteienvertreter im Stadtentwicklungsausschuss mögen bisher die einzigen sein, die für diese höchst unpopuläre Maßnahme gestimmt haben. Doch hinter verschlossenen Türen, insbesondere im Aufsichtsrat der Stadtwerke, ist bereits alles beschlossene Sache.
Man kann nur spekulieren, welche Kürzungen in der kommenden Ratssitzung am 19. September theatralisch zurückgenommen werden, um den Bürgern vorzugaukeln, ihre Interessen stünden doch im Mittelpunkt. Dazu ein paar Krokodilstränen, dass man es ja nicht anders könne, weil das Steuergeld ja so knapp sei.

Geld, das ausgerechnet dann nicht knapp ist, wenn es darum geht die Innenstadt noch unattraktiver bzw. unerreichbarer zu machen, sei es mit hunderten Betonblöcken oder Bäumen in Blumenkübeln.
Auch wenn rund um den Wohnsitz des grünen Stadtbaurats am Arndtplatz neue Fahrradwege installiert werden: Das Geld dafür ist da. Oder wenn für eine überwiegend linke Kulturszene mal eben ein Kaufhaus mit alten Tüchern verhängt wird, um so einen Bogen von den Friedensverhandlungen von 1648 zu einer angeblichen Beteiligung der Osnabrückerinnen und Osnabrücker am Kolonialismus zu konstruieren, das Geld ist da – sogar für den Lufttransport aus Afrika oder die Bewachung rund um die Uhr, weil man im Vorfeld versäumt hat das verwendete Material auf Entflammbarkeit zu prüfen.

Aber zurück zur angeblichen Verkehrswende in Osnabrück. Die gleicht einem aufgeblasenen Ballon, genauso wie mancher Lebenslauf einer grünen Politikerin oder eines grünen Politikers. Nach außen schön prall – aber intern nur heiße Luft und es bedarf nicht viel um das Konstrukt zum Platzen zu bringen.

Es wird getrickst und manipuliert, alles im Namen einer Ideologie, die nur Verbote und Zerstörung kennt. Es werden keine sinnvollen Alternativen angeboten – der Busverkehr in Osnabrück wird nun genauso abgeschaltet wie die saubere Kernkraft – obwohl man doch angeblich das Klima schützen will und Alternativen zwingend nötig wären.

Traurig, dass sich auch einst bürgerliche Parteien wie die CDU und die FDP vor diesen Karren spannen lassen. Und angesichts der inzwischen immer drastischer sinkenden Popularität der SPD auch an der Hase, sollte man von den Sozialdemokraten mehr Kritik an ihrem Koalitionspartner erwarten, der Osnabrück nicht zuletzt auch mit dem grünen Stadtbaurat Frank Otte immer mehr zur Lachnummer verkommen lässt.

Die Verkehrswende ist in Osnabrück gescheitert! Klar, es fahren auch weiterhin Busse, aber nicht mehr so verlässlich, dass man sich darauf verlassen könnte, tagsüber und bis in den frühen Abend überall hinzukommen oder von dort wegzufahren.

Glücklich all jene, die zumindest für die kalten und verregneten Monate neben dem Fahrrad auch noch ein Auto in der Garage oder vor dem Haus stehen haben.
Auf den ÖPNV in Osnabrück kann man sich nicht mehr verlassen – genauso wenig wie auf die Angaben im Lebenslauf eines Politikers oder einer Politikerin der Grünen. Gelogen, frisiert oder gescheitert!

 


[Gruß vom Herausgeber] Liebe Leserin, lieber Leser, schön, dass Sie es bis hier ganz unten geschafft haben. Ein paar Zeilen weiter finden Sie noch den obligatorischen Hinweis, dass gekennzeichnete Meinungsbeiträge stets ausschließlich die Meinung des Autors wiedergeben. Aber ich möchte diesem förmlichen Disclaimer noch etwas hinzufügen. Natürlich haben Sie, wie auch ich und jeder andere Leser, eine eigene Meinung. Vielleicht weicht Ihre Meinung fundamental von diesem oder einem anderen bei uns veröffentlichten Kommentar ab, vielleicht stimmen Sie aber auch vollkommen zu oder aber Ihre Meinung ist „irgendwo dazwischen“.
Vielleicht kann ein Kommentar in der Hasepost dabei helfen, neue Gedanken zu denken oder bestehende An- und Einsichten nochmals zu überdenken, dann haben wir und unsere Autoren etwas richtig gemacht und ganz generell zum Denken angeregt.

„Denken ist schwer, darum urteilen die meisten.“ (C. G Jung)
Bitte denken Sie mehr, Ihr Heiko Pohlmann.


Als Kommentar, Kolumne, Meinungsbeitrag oder Satire gekennzeichnete Beiträge geben stets ausschließlich die Meinung des jeweiligen Autors wieder, nicht die der gesamten Redaktion.

 


Liebe Leserin und lieber Leser, an dieser Stelle zeigen wir Ihnen künftig regelmäßig unsere eigene Kommentarfunktion an. Sie wird zukünftig die Kommentarfunktion auf Facebook ersetzen und ermöglicht es auch Leserinnen und Lesern, die Facebook nicht nutzen, aktiv zu kommentieren. FÜr die Nutzung setzen wir ein Login mit einem Google-Account voraus.

Diese Kommentarfunktion befindet sich derzeit noch im Testbetrieb. Wir bitten um Verständnis, wenn zu Beginn noch nicht alles so läuft, wie es sollte.

 
Heiko Pohlmann
Heiko Pohlmann
Heiko Pohlmann gründete die HASEPOST 2014, basierend auf dem unter dem Titel "I-love-OS" seit 2011 erschienenen Tumbler-Blog. Die Ursprungsidee reicht auf das bereits 1996 gestartete Projekt "Loewenpudel.de" zurück. Direkte Durchwahl per Telefon: 0541/385984-11

  

   

 

Diese Artikel gefallen Ihnen sicher auch ...Lesenswert!
Empfohlen von der Redaktion