Berlin – Der ukrainische Vize-Außenminister Andrij Melnyk lobt Deutschland für seine militärische Unterstützung, fordert jedoch mehr Ressourcen und kreative Lösungen, um den Krieg zu beenden.
Deutschlands Rolle in der militärischen Unterstützung
Andrij Melnyk, der ukrainische Vize-Außenminister, lobt Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) für die deutschen Waffenlieferungen an die Ukraine und die führende Rolle Deutschlands in der militärischen Unterstützung. “Ich bin froh, dass Bundeskanzler Olaf Scholz heute selbst so stolz verkünden kann: `Deutschland ist nach den USA der zweitgrößte militärische Unterstützer der Ukraine.` Man sieht Scholz die Genugtuung an, er scheint diese führende Rolle zu genießen – und ich finde das gut”, sagte Melnyk den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
Erhöhte Dringlichkeit in der Ukraine
Melnyk sieht eine erhöhte Dringlichkeit in der Ukraine und fordert eine Ausweitung der Unterstützung. “Um die `Zeitenwende` zu 100 Prozent umzusetzen, müsste das Sondervermögen der Bundeswehr verdoppelt oder noch besser verdreifacht werden. Deutschland hat auch gegenüber den Nato-Partnern ja eine große Verantwortung”, erklärte Melnyk.
Forderung nach mehr Waffen und Innovation
Daneben fordert Melnyk weitere Waffenlieferungen und kreatives Denken zur Beendigung des Krieges. “Es wäre für Kiew von enormem Vorteil, wenn ukrainische Piloten nicht nur die Taurus-Lenkflugkörper, sondern gleich dazu auch Tornado-Kampfjets als Träger dieser hochpräzisen Systeme von der Bundeswehr bekäme”, so Melnyk. Er betont auch die Notwendigkeit von Debatten über den Sieg der Ukraine und kritisiert den Tunnelblick in Kiew.
Die Rolle der internationalen Friedensgespräche
Melnyk begrüßt die internationalen Friedensgespräche und betont die Wichtigkeit, das Wort “Frieden” zu benutzen. “Es ist von Bedeutung, dass eine Plattform für Friedensgespräche geschaffen wird, auch wenn es noch keine konkreten Ergebnisse gibt.” Er sieht seine Aufgabe darin, Länder wie Brasilien für eine “positive bilaterale Agenda zu gewinnen: in Wirtschaft, Wissenschaft oder beim Jugendaustausch”, so Melnyk.