Union lehnt Werbeverbot für Kinder-Lebensmittelprodukte ab

Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion weist das von Landwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) vorgeschlagene Verbot von an Kinder gerichteter Werbung für ungesunde Lebensmittel zurück und kritisiert die Anwendung auf bestimmte Produkte als überzogen.

Unverhältnismäßige Werbeverbote

Die Fraktion kritisiert laut einem internen Papier, dass eine “Reihe von unverhältnismäßigen Werbeverboten für rund zwei Drittel aller in Deutschland angebotenen Lebensmittel” vorgesehen ist. Unter diese Verbote fallen aufgrund ihres Zucker-, Fett- und Salzgehalts auch regionale Spezialitäten wie die “Ahle Wurst”, die schwäbische Brezel und der bayerische Breze, sowie Käsesorten wie Gouda oder Harzer Käse und “Vegane Schinken-Spicker mit Grillgemüse”.

Schutz regionaler Spezialitäten

Der hessische CDU-Generalsekretär Manfred Pentz hat angekündigt, die hessische Spezialität “Ahle Wurst” vor der “Verbots- und Bevormundungspolitik der Ampel-Regierung” schützen zu wollen. Er kritisiert: “Während die EU-Kommission der Ahle Wurst mit der Einstufung als geschützte geografische Angabe gerade erst einen Ritterschlag erteilt hat, plant die Bundesregierung in Berlin jetzt einen Nackenschlag.” Dieses Werbeverbot treffe auch nordhessische Familienbetriebe, die bereits unter der “ideologischen Abwirtschaftspolitik der Ampel” leiden.

Brezel Kultur vs. Werbeverbot

Zustimmung kommt von Friedemann Berg, Hauptgeschäftsführer des Bäckerverbandes, der betont: “Die Brezel und alle anderen Backwaren gehören zu einer abwechslungsreichen Ernährung dazu – auch für unsere Kinder.” Ein mögliches Werbeverbot sei “Murks”. Die stellvertretende CDU-Generalsekretärin Christina Stumpp ergänzt, dass die Brezel in Süddeutschland “zum Lebensgefühl” gehört. Sie kritisiert: “Dass ausgerechnet Cem Özdemir als bekennender Schwabe sie jetzt aus dem öffentlichen Raum verdrängen möchte, zeigt die ganze Absurdität seines Werbeverbots.”

Özdemir folgt WHO-Leitlinie

Özdemir orientiert sich mit seinem Vorschlag an einer Leitlinie der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Studien der UN-Organisation zufolge können derartige Werbeverbote die Essensauswahl insbesondere von Kindern mit geringem sozioökonomischem Status verbessern.


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mit Material von dts Nachrichtenagentur
mit Material von dts Nachrichtenagentur
Dieser Artikel wurde mit Material der Nachrichtenagentur dts erstellt, kann jedoch durch unsere Redaktion ergänzt oder aktualisiert worden sein.

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