HASEPOST
 
HASEPOST

Ab Juni werden die Parkflächen der Pagenstecherstraße auch stadteinwärts mit Betonblöcken blockiert

Seit rund zwei Wochen säumen rund 200 Betonblöcke die Pagenstecherstraße stadtauswärts. Anfang Juni soll auch in Fahrtrichtung Innenstadt das Parken unmöglich gemacht werden.

Auf Nachfrage unserer Redaktion erklärte ein Sprecher der Stadtverwaltung, dass der geplante zweite Bauabschnitt „aller Voraussicht nach am 5. Juni“ starten wird. Entsprechende Parkverbotschilder werden rechtzeitig aufgestellt.

Warum sollen überhaupt bis zu 400 Betonblöcke an der Page aufgestellt werden?

Hintergrund des im Vorfeld selbst in der Öko-Szene schwer umstrittenen Großeinkaufs von Beton-Quadern ist der gescheiterte Versuch von SPD und Grünen die Page einspurig zu machen.

Kommentar: Wir brauchen eine Aufarbeitung der Corona-Zeit - sofort!
Zahlreiche Schwerlast-LKW wurden benötigt um die ersten Betonpoller an der Page anzuliefern. / Foto: Pohlmann

Dieser radikale Plan – und der nicht minder radikale Alternativvorschlag für einen breiteren Fahrradweg mehrere Dutzend alte Straßenbäume zu fällen – scheiterte an einem extra dafür beauftragten Gutachter, dessen fachliche Einschätzung einfach nicht den Vorstellungen von Stadtbaurat Frank Otte und der Politik folgen wollte, und scheiterte später dann auch im Stadtrat.

Plan A und Plan B nicht durchführbar – nun also Betonpoller

Weil also der Rückbau je einer Fahrspur auf einer der meistbefahrenen Straßen der Stadt und das alternative Kettensägen-Massaker gegen die Stadtbäume beim Gutachter durchfielen und politisch nicht durchsetzbar waren, musste eine im Endeffekt mindestens genauso radikale Lösung her: Alle Parkplätze entlang der auch als “Automeile” bekannten Page sollen nun unbrauchbar gemacht werden.

Zum Thema: Kommentar zu den Betonblöcken entlang der „Page“

Betonpoller gegen “Dooring”-Unfälle

Begründet wird diese Maßnahme – entlang einer Straße die dem Radverkehr parallel auf der Natruper Straße und dem Haseuferweg hervorragende Ausweichmöglichkeiten bietet – mit einer nur auf diesem Wege zu schaffenden Sicherheit für Fahrradfahrer.

Tatsächlich, das belegt die Unfallstatistik der Polizei, besteht auf der Page ein erhöhtes Risiko für “Dooring”-Unfälle. Ob bei nur einem entsprechenden Unfall in fünf Jahren allerdings eine statistische Signifikanz vorliegt, darf bezweifelt werden.

Letzter schwerer Fahrradunfall an der Page wäre so nicht zu verhindern gewesen

Ein ebenfalls häufig – wenn es um die Sicherheit entlang der Page geht – in die Diskussion eingebrachter tragischer Unfalltod einer jungen Radfahrerin, wurde nach Stand der Ermittlungen durch eine Verkettung unglücklicher Umstände ausgelöst.
Zudem befuhr die vor drei Jahren verunglückte Radfahrerin zum Unfallzeitpunkt den Gehweg und der Unfall passierte an einer Stelle, an der überhaupt keine PKW-Parkplätze entlang der Straße vorhanden sind.

Alternativvorschläge zu den Betonquadern gab es auch

Aktivisten von Extinction Rebellion Osnabrück regten an die bisherigen Parkflächen zu Grünanlagen umzugestalten und so auch noch etwas für den Klimaschutz und gegen die Oberflächen-Versiegelung zu tun.

Visualisierung "Pagenstecherstraße mit Blumenbeeten"
Von Politik und Verwaltung nicht gewollt: „Pagenstecherstraße mit Blumenbeeten“ / Grafik: Pohlmann

Ein Fahrradaktivist machte auf dem Bauhof der Stadt zahlreiche nicht mehr genutzte Pflanzkübel und Natursteine aus, die bereits in Besitz der Stadt sind und für die scheinbar sonst keine Verwendung besteht.

Politik und Verwaltung nicht offen für Alternativen

Obwohl sowohl die Letzte Generation also auch die Szene der Fahrradaktivisten zur Kernklientel der im Stadtrat führenden Grünen und des ebenfalls mit einem Parteibuch der Ökopartei ausgestatteten Stadtbaurats zählen, gab es keinerlei Debatte mehr im Stadtrat über die Alternativvorschläge.


Liebe Leserin und lieber Leser, an dieser Stelle zeigen wir Ihnen künftig regelmäßig unsere eigene Kommentarfunktion an. Sie wird zukünftig die Kommentarfunktion auf Facebook ersetzen und ermöglicht es auch Leserinnen und Lesern, die Facebook nicht nutzen, aktiv zu kommentieren. FÜr die Nutzung setzen wir ein Login mit einem Google-Account voraus.

Diese Kommentarfunktion befindet sich derzeit noch im Testbetrieb. Wir bitten um Verständnis, wenn zu Beginn noch nicht alles so läuft, wie es sollte.

 
Heiko Pohlmann
Heiko Pohlmann
Heiko Pohlmann gründete die HASEPOST 2014, basierend auf dem unter dem Titel "I-love-OS" seit 2011 erschienenen Tumbler-Blog. Die Ursprungsidee reicht auf das bereits 1996 gestartete Projekt "Loewenpudel.de" zurück. Direkte Durchwahl per Telefon: 0541/385984-11

  

   

 

Diese Artikel gefallen Ihnen sicher auch ...Lesenswert!
Empfohlen von der Redaktion