Statt eines großen Spiegels hat der Lkw eine kleine Kamera. / Foto: Brockfeld
Immer wieder kommen Fußgänger und Radfahrer bei Rechtsabbiegerunfällen ums Leben. Getränke Weidlich setzt für seine Osnabrücker Lkw-Flotte daher auf ein neues Kamera- und Sicherheitssystem, das Unfälle künftig verhindern soll.
Lkw-Fahrer haben es in der Stadt schwer: Sie müssen ihre tonnenschweren Gefährte durch enge und überfüllte Straßen lenken. Die Fahrerkabinen haben einen großen toten Winkel, eine kleine Unachtsamkeit reicht für einen tödlichen Unfall aus. Erst im November wurde ein 28-jähriger Radfahrer am Helmut-Kohl-Platz von einem rechtsabbiegenden Lkw getötet. Die Osnabrücker Zweigstelle des Getränkegroßhändlers Weidlich setzt daher in ihren neuen Lkw auf ein modernes Kamera- und Sensorensystem, um die Fahrer zu unterstützen und Unfälle zu verhindern.
Sicherheit und Umweltschutz
„In unseren neuen Lkw kommt die beste Sicherheitstechnik von Mercedes zum Einsatz“, erklärt Geschäftsführer Olaf Langer im Gespräch mit der Hasepost. „Hochauflösende Kameras projizieren Bilder auf Displays in der Kabine. Es gibt daher keinen toten Winkel mehr. Außerdem warnt ein Piepton den Fahrer, wenn sich jemand in unmittelbarer Nähe des Lkw aufhält. Im Notfall wird sogar eine automatische Vollbremsung eingeleitet. Ein Unfall wird so fast unmöglich.“ Das Kamerasystem sorgt nicht nur für mehr Sicherheit, sondern ist auch umweltfreundlicher. Da keine großen Spiegel mehr gebraucht werden, hat der Lastwagen einen geringeren Luftwiderstand. So lässt sich etwa 1,3 Prozent Kraftstoff sparen.
Fahrer sind begeistert
Das Sicherheitssystem ist bei Getränke Weidlich seit Ende Januar im Einsatz. Nach einem Monat ist das Fazit positiv: „Die Fahrer sind hellauf begeistert. Die Kameras sind für sie eine ideale Hilfestellung und nehmen ihnen viel Unsicherheit. Natürlich fuhren sie immer vorsichtig, aber jetzt sind sie auf der sicheren Seite. Das System ist nicht billig, aber wir wollen mehr Sicherheit schaffen und die Fahrer unterstützen. Es ist ohnehin schwer, geeignete Lkw-Fahrer zu finden“, sagt Geschäftsführer Lange. Bisher kommt das System in fünf der acht Lkw des Getränkegroßhändlers zum Einsatz. Bis Jahresende sollen alle Wagen entsprechend ausgestattet sein, zur Zeit sorgen allerdings Lieferengpässe für Verzögerungen.