Die Stadt Osnabrück gehört zu den Gewinnerinnen beim Wettbewerb „Klimaaktive Kommune 2023“. Die Auszeichnung wurde für die umfangreiche und ambitionierte städtische Offensive zum Ausbau der Solarenergie vergeben.
Seit dem Start im Jahr 2018 wurde der Anteil an Photovoltaik zur Energieerzeugung in Osnabrück um 131 Prozent gesteigert. Die Preisverleihung fand nun im Rahmen der Kommunalen Klimakonferenz 2023 in Berlin statt. Ausgeschrieben wird der Wettbewerb „Klimaaktive Kommune“ vom Deutschen Institut für Urbanistik mit Förderung der Nationalen Klimaschutzinitiative des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz. Kooperationspartner sind der Deutsche Städtetag, der Deutsche Landkreistag und der Deutsche Städte- und Gemeindebund. Der Gewinn ist mit 25.000 Euro Preisgeld dotiert, das wieder in Klimaprojekte zu investieren ist.
Oberbürgermeisterin Katharina Pötter freute sich sehr über die Auszeichnung und kündigte an, wie das Preisgeld genutzt werden soll: „Mit dem Preisgeld werden weitere Solarberatungen für die 1.000 größten Dächer in Osnabrück angeboten werden können. Die neutrale Beratung durch eine Fachfirma ist ein wichtiger erster Schritt und zeigt vielen Gebäudeeigentümern konkret auf, dass sich der Zubau von Photovoltaik auf ihren Dächern wirklich lohnt.
Solarpotenzial der Dächer voll ausschöpfen
Die Stadt Osnabrück möchte bis 2040 klimaneutral sein. Das größte Potenzial zur Nutzung von erneuerbaren Energien vor Ort liegt im Ausbau von Solarenergie und dies hauptsächlich auf den Dächern. Rund 64.000 Dachflächen sind im städtischen Solardachkataster erfasst, allein mit den 1.000 größten könnte ein Drittel des derzeitiges Gesamtstrombedarfs Osnabrücks bilanziell gedeckt werden. Vor diesem Hintergrund hat die Stadt bereits 2018 ihre Solaroffensive 3.0 gestartet und ein umfangreiches Maßnahmenbündel geschnürt: von der Solarcheck-Kampagne über Informationsangebote und Photovoltaik-Pilotprojekte auf städtischen Dächern bis zur umfassenden Individualberatung und der Bereitstellung von Fördermitteln zur Vollbelegung der Dachflächen mit Photovoltaik.
Ziel ist es, alle Gebäudeeigentümer in Osnabrück durch zielgruppengerechte Formate zu erreichen, vom Privateigentümer über Institutionen bis hin zu kleinen und mittleren Unternehmen sowie Großunternehmen. Gleichzeitig werden Bauherren, die breite Öffentlichkeit, Solarbetriebe, Investoren, Energieversorger, Energieberater, die Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen sowie Wohnungsbaugesellschaften adressiert und einbezogen. Die Stadt selbst geht mit gutem Beispiel voran. Nach einem Ratsbeschluss werden alle Liegenschaften einer solarenergetischen Prüfung unterzogen und bei Eignung mit Solaranlagen belegt – sofern statisch möglich sogar in Kombination mit einem Gründach.
Um neue Wege zu gehen, werden über Pilotprojekte Alternativen getestet. So wurden auf dem Dach des städtischen Berufsschulzentrums Photovoltaik-Leichtmodule installiert wodurch das Belegungspotential deutlich erhöht werden konnte. Das Konzept ist aufgegangen und kann auf weitere städtische Liegenschaften mit eingeschränkter Statik und geringen Lastreserven übertragen werden.
131 Prozent mehr Solarstrom seit 2018
Seit dem Start der Solaroffensive 3.0 im Jahr 2018 sind in Osnabrück 30 Megawatt Photovoltaik hinzugekommen, was einer Steigerung von 131 Prozent entspricht. Diese positive Entwicklung ist unter anderem auf die Installation größerer Photovoltaik-Anlagen – insbesondere auf den Dächern von Gewerbeimmobilien – zurückzuführen. Die Stadt Osnabrück selbst trug mit der Belegung eigener Liegenschaften 2022 mit mehr als sechs Prozent zur neu installierten Photovoltaikleistung bei. Auch zukünftig soll die Solaroffensive noch weiter wachsen, in einem nächsten Schritt kommen deshalb die Bausteine Parkplatz- und Freiflächenphotovoltaik hinzu.
Der Wettbewerb „Klimaaktive Kommune“ wird seit 2009 im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative ausgelobt. In diesem Jahr wurden insgesamt 79 Beiträge in vier unterschiedlichen Kategorien eingereicht. Die Stadt Osnabrück hat sich mit dem Projekt „Solaroffensive 3.0“ in der Kategorie „Erneuerbare Energien im kommunalen Fokus“ beworben. In dieser Kategorie gab es 32 Bewerbungen, aus denen vier Gewinnerprojekte ausgewählt wurden. Weitere Informationen zum Wettbewerb und zum ausgezeichneten Projekt gibt es hier.